Koop mit Goldmariefotografie
Model Ginger Woods und Alica
Visagistin Laura Düring
Über ein Jahr ist dieses Shooting, von dem ich euch heute erzähle, bereits her. Und bis jetzt war es eins meiner tollsten und bisher aufwendigsten Shootings.
Alles fing an als Marie bei Airbnb einen alten Zirkuswagen zum Mieten entdeckt hatte. Er stand auf einem Privatgrundstück in der Nähe von Hamburg und sah einfach nur P E R F E K T aus für ein Shooting im Vintage Stil.
Ich möchte dich hier ein wenig auf den Weg der Planung mitführen, dich an die Hand nehmen und Tipps geben, wie man so ein gemeinsames Shooting planen kann!
*orientiert an meinen Erfahrungen, kein Recht auf Allgemeingültigkeit
Die perfekte Location war also gefunden. Wir mussten sie nur buchen. Wenn man Loactions bucht, ist es immer wichtig eine Erlaubnis des Inhabers zum Fotografieren zu haben, sofern es nicht ein Fotostudio o.ä. ist. Airbnb und ähnliche Anbieter sind ja eigentlich nicht für sowas gedacht. Wir schrieben also den Inhaber an, in diesem Fall eine nette Dame und schilderten unseren Wunsch. Wir mussten nichts extra zahlen, sondern nur für eine „Nacht“ buchen. Wir haben aber auch schon erlebt, dass Inhaber dann saftige Aufzahlungen verlangen. Es sollte aber bewusst sein, dass ein Shooten ohne vorherige Genehmigung des Inhabers rechtliche Konsequenzen haben kann.
In der heutigen Zeit sind Termine ja immer so eine Sache… Jeder ist viel beschäftigt.
Bei größer angelegten Shootings mit mehreren Models und Fotografen und einer gebuchten Location bietet es sich meistens an, zuerst einen Termin festzumachen, bevor weitere Parteien dazu kommen.
Da wir vor allem auch durch die Location limitiert waren, blieben uns wenig Möglichkeiten. Wir buchten also die Location und suchten danach nach Models. So wussten wir, dass sich auch nur Mädels melden, die an diesem Tag auch tatsächlich Zeit hatten.
Normalerweise plane ich meine Shootings etwas anders. Diesmal jedoch rollten wir das ganze von Hinten auf – denn Location und Termin standen ja schon fest.
Zu dem Zirkuswagen musste also erstmal ein Thema gefunden werden. Wir entschieden uns für ein „Gypsy“-Inspiriertes Outfit. Angelehnt also an die Zigeunerinnen von damals, die oftmals den Zirkus begleiteten, wahrsagten und sangen.
Im kombinierten Fundus von Marie und mir fanden sich schnell mehrere Outfits. Röcke, Blusen, Gürtel, Tücher und ein Haufen Schmuck. Die Damen wussten, worauf es ankommt 😉
Wo nun Location, Termin und Outfits standen, suchten wir nach Models.
Bei Ausschreibungen findet man immer wieder neue Gesichter fürs Portfolio. Je präziser die Ausschreibung ist, desto passender sind meistens die kommenden Anfragen (meistens dafür eben weniger Anfragen zur Auswahl).
Da wir uns beide als Fotografen auf diese Models einigen mussten, erstellten wir eine geteilte Liste mit Namen und Bildern und suchten uns 2 passende Mädels für unser Projekt aus. Kriterien waren für uns vor allem: 2 verschiedene Haarfarben, 2 verschiedene Typen Frau, nach Möglichkeit Sommersprossen und ein natürliches Äußeres (wenig Make up). Wenn ihr keine Visagistin dabei habt, dann achtet darauf, dass das Model sich selbst stylen kann, wenn ihr es nicht könnt.
Marie und ich haben schon oft zusammen geshootet. Mittlerweile haben wir unsere ganz eigene Dynamik entwickelt und kommen uns nicht mehr in die Quere. Das war nicht immer so. Daher hier ein paar Tipps, was man beachten KANN, wenn mehrere Fotografen (Vor allem, wenn der Stil ähnlich ist) ein oder mehrere Models shooten.
- Teilt euch zeitlich etwas ein. Die meisten Ideen kommen beim Shooting immer nach und nach. Und bei mir enden sie meist auch nie. Ich könnte ewig weiter shooten. Damit ich nicht 3 Stunden shoote und Marie am Ende nur 30 Minutens shooten kann, teilen wir eine feste Zeit ein. Z.b. jeder eine Stunde, danach wird gewechselt. Immer an die Pause fürs Model denken! 😉
- Gerade wenn sich die Stile sehr ähneln und ihr nicht mehr oder weniger gleiche Bilder haben wollt, haltet euch aus dem Shooting des anderen raus. Mir juckt es jedes mal in den Fingern, wenn Marie eine tolle Pose anleitet und ich würde das zu gerne auch einfangen. Aber aus Erfahrung kann ich sagen: Nein, ich lasse es. Wenn mich etwas ganz und gar begeistert, mache ich mir mit dem Handy ein Bild der Pose um sie später in einem anderen Shooting, mit einem anderen Model in meinem Stil umzusetzen. Da haben dann alle mehr von.
- Sprecht immer miteinander. Wenn euch etwas nicht passt (der andere braucht zu lange oder ist zu einnehmend in der Planung) dann sprecht das an. Es ist euer gemeinsames Shooting und jeder sollte daraus am Ende schöne und für sich optimale Ergebnisse ziehen.
- Achtet aufs Model! Zwei Fotografen, und damit zwei Shootings hintereinander können ultra anstrengend sein. Vor allem, wenn das Model wenig Erfahrung hat. Meistens ist man ja schon einige Stunden dabei und als Fotograf kommen einem immer neue, tolle Inspirationen. Achtet also auf ausreichend Pausen, genügend zu trinken und wenn es kalt ist draußen unbedingt auf genug warme Decken und Wärmepads.Wenn ich alleine ein Shooting plane würde ich normalerweise folgendermaßen vorgehen: je nach Inspiration starte ich mit der Location, dem Outfit oder der allgemeinen Stilrichtung, suche danach das Model und einen Termin und dann, falls noch nicht vorhanden das Outfit zusammen mit dem Model aus.
Das Wichtigste ist aber am Schluss immer: Habt Freude miteinander!